Ernst I. wurde durch eine Erbteilung im Jahre 1640 zum Landesherrn. Eine standesgemäße Residenz musste für den neuen Herzog von Sachsen-Gotha geschaffen werden, in der Stadt Gotha gab es keine geeigneten Räumlichkeiten. Das Land litt zu dieser Zeit unter den Ereignissen des dreißigjährigen Krieges. Nach einem Vierteljahrhundert der Feldzüge und Schlachten legte Herzog Ernst den Grundstein zu Schloss Friedenstein, die Sehnsucht nach Frieden spiegelte sich im Namen des Re- gierungssitzes wider. Elf Jahre später war das früh-barocke Prunkstück fertig und wurde seither praktisch niemals zerstört. Somit können wir uns heute an der originalen Pracht der Räume erfreuen. Besonders erwähnen möchte ich die Ausstellung der Kunstschätze aus den Sammlungen der Herzöge.
In der Schau vereinen sich ägyptische Mumien und antike Schätze mit einer beeindruckenden Gemäldesammlung, u. a. mit Werken von Peter Paul Rubens, Lukas Cranach d. Ä. und Caspar David Friedrich. Es gibt viel zu entdecken hier, alles zu nennen ist an dieser Stelle unmöglich. Freunde der Gartengestaltungskunst sei die wunderschöne Parkanlage empfohlen. Es soll die älteste im englischen Stil auf dem Kontinent sein. Das harmonische Nebeneinander von mächtigen, alten Bäumen, Pavillons und kleinen Seen zwischen den Wegen ist eine Augenweide. Eine besonders schöne Gelegenheit, Schloss Friedenstein zu besuchen, bietet sich während der jährlichen Thüringer Schlössertage zu Pfingsten. Allerdings geht es dann auch sehr lebhaft zu.
Stiftung Schloss Friedenstein Gotha
Schloss Friedenstein
99867 Gotha
Tel.: 03621 / 82340
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Textquelle:
Seyfarth, Gören: Thüringen: Die 99 besonderen Seiten der Region, mdv Mitteldeutscher Verlag GmbH, Halle, 2016, S.44f.
Bildquellen:
Fotos von Barbara Gerlach.