Etwa in der Mitte zwischen Jena und Naumburg liegt an der Saale das Städtchen Camburg. Es ist in der warmen Jahreszeit immer häufiger das Ziel von Wasserwanderern, die von hier aus die Saale bis zum Blütengrund entlang paddeln. Camburg ist bei Historikern bekannt durch zahlreiche Funde aus der Vor- und Frühgeschichte. Hier verbirgt sich aber auch einen Schatz, der bislang überregional nur wenig Beachtung findet: die Cyriaksruine. Es handelt sich um die Reste einer Basilika und/ oder einer Burg, die um die erste Jahrtausendwende errichtet worden sein soll. Eindrucksvoll erstrecken sich die Mauerreste über ein großflächiges Areal inmitten eines Waldes. Zahlreiche Legenden und Sagen ranken sich um diese zwischen 900 und 1000 n. Chr. errichteten Basilika. Sie ist offenbar von einer ortsansässigen Adligen gestiftet worden. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1121 als „Kirche von Stubi“. Als 1539 der letzte Pfarrer die Kirche verlassen hatte, verfiel sie und lieferte Baumaterial für die umliegenden Ortschaften. In jüngster Vergangenheit fanden Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen statt. Die Mauerreste und erhaltenen romanischen Rundbögen bilden mitten im Wald eine besonders stimmungsvolle Kulisse, die zu unterschiedlichsten Veranstaltungen, gerade in den Sommermonaten, einlädt.
Weitere Informationen:
Cyriaksruine Camburg
Stöbener Wald
07774 Dornburg-Camburg
Tel.: 036421 / 71010
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Textquelle:
Heilig, Helga: Saale-Unstrut 99 Mal entdecken! Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2020.
Bildquelle:
Ebd.