Johann Wolfgang von Goethe wanderte gern in Thüringen. Neben dem nach ihm benannten Wanderweg von Weimar nach Großkochberg mit einer Länge von 28 km gibt es noch den 19 km langen Weg von Ilmenau nach Stützerbach. Etwa drei Kilometer von Ilmenau entfernt befindet sich auf letztem genannten Wanderweg ein kleiner Berg mit einer Höhe von ungefähr 850 Metern, auf dem Goethe sich bei einer kleinen Jagdhütte niederließ und, inspiriert durch die Stille und Schönheit der Natur, ein Gedicht auf die Wand dieser Hütte schrieb. Das war am 6. September 1780. Bei einem erneuten Besuch im Jahr 1813 überprüfte Goethe, ob sein Gedicht noch vorhanden war, und erneuerte die Inschrift. Infolge eines Brandes im Jahre 1870 musste das sogenannte Goethehäuschen wieder aufgebaut werden. Die originale Handschrift war verloren. Heute ist im Innern der Hütte dieses, eines seiner bekanntesten Gedichte in 15 Sprachen übersetzt zu lesen.
Anette Huber-Kemmesies
Über allen Gipfeln
Ist Ruh,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.