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Das verlassene Krankenhaus bei Tschernobyl

Nic:

Das verlassene Krankenhaus bei Tschernobyl

Lost Places 2

In dem nur 3 Kilometer von Tschernobyl entfernten Ort Prypjat wurden unmittelbar nach der Nuklearkatastrophe 1986 die ersten Strahlenopfer eingeliefert. Seit dem Vorfall ist der Ort Prypjat verwaist, auch das hiesige Krankenhaus liegt seit über 30 Jahren verlassen. Der Leerstand hat seine Spuren hinterlassen. Nic führt mit seinen bildgewaltigen Fotos durch die verlassenen Gänge, vorbei an verfallenen OP-Sälen und Behandlungszimmern. 

Rundgang durch die Sophienheilstätte München

Rundgang durch die Sophienheilstätte München

Carolin Eberhardt

Ein Lost Place zum Anfassen und Fühlen

Seit kurzer Zeit werden in dem einstigen Lost Place in regelmäßigen Abständen öffentliche Führungen angeboten. Umso interessanter, da diese durch eine einst dort tätige Krankenschwester durchgeführt werden. Am 29. März und 1. Mai 2024 lud die Sophienheilstätte München erstmals zu den Tagen der offenen Tür ein.

Von außen wirkt der Gebäudekomplex zwar groß, aber nicht annährend so gigantisch, wie er sich von innen präsentiert. Vieles ist natürlich über die Jahre demoliert worden, viele Graffitis finden sich an den Wänden. Doch insbesondere die langen Flure geben einen Eindruck des einstigen Kliniklebens. Mit vielen Erfahrungen und Informationen über den Klinikalltag werden die Besucher von der über 20 Jahre in der Sophienheilstätte beschäftigten Krankenschwester durch die Flure begleitet, verschiedene Stationen angelaufen, unter anderem die Röntgenabteilung sowie die OP-Säle und das Schwimmbad. Laut ihren Ausführungen war das Miteinander der Belegschaft und der Patienten, die oft viele Jahre hier genasen, zu DDR-Zeiten durch schon beinah familiäre Züge geprägt. Die Kinder der Angestellten verbrachten hier mit ihren Eltern während ihrer Dienstzeiten viel Zeit, wurden durch die Patienten sogar mit betreut, von ihnen zur Bushaltestelle oder nach Hause begleitet.

Von der ursprünglichen Inneneinrichtung ist fast nichts mehr zu sehen. Das liegt zum einen daran, dass die Klinik 1994 nach ihrer Schließung das komplette Gebäude räumen musste. Zum anderen fand in den 20 Jahren Leerstand viel Vandalismus statt, von welchem unter anderem die noch originalen, aber zertrümmerten Toilettenschüsseln Zeugnis ablegen. In einem der OP-Säle steht noch ein Tisch. Doch ein Lost-Place-Fan freut sich auch über authentische und erhaltene Sicherungskästen, Schilder an Türen und Wänden, die unter anderem das Dienstzimmer des Personals ausweisen und natürlich die in die Räumlichkeiten einwachsende Natur. Besonders beeindruckend ist der große Kapelle, die für zukünftige Events genutzt werden soll.

Die MAXUS Eventsmanagement UG (hb) & Co.KG in Bad Berka hat sich dem Verfall des Gebäudes entgegengestellt. Ziel ist die Erhaltung des Lost Places im aktuellen verwitterten Zustand. Viele Events sind geplant, so Halloween-Partys, eine für Kinder am 31.10. 2024 und eine für Erwachsene am 30.10.2024. Auch private Events wie Klassenfahrten, Firmenfeiern, Geburtstage oder Geisterjagden können gebucht werden. Direkt im Gebäude ist eine Übernachtung zum Leidwesen der Gruselfans nicht möglich, aber auf dem Gelände kann durchaus nach vorheriger Buchung und Absprache gezeltet werden.

Impressionen aus der ehemaligen Tuberkulose-Klinik

Die Emporen der Kapelle
Die Emporen der Kapelle

Weitere Informationen:

https://sophienheilstaette.com/

 

Adresse:

Adolf-Tegtmeier-Allee 15/16

99438 München

 

*****

Fotos: Carolin Eberhardt, Juni 2024.

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