Wintersportfans bekommen glänzende Augen, wenn von Oberhof die Rede ist. Seit Ende des 19. Jahrhunderts, als der Ort im Thüringer Wald einen Eisenbahn-Anschluss erhielt, entwickelte sich der Tourismus rasant. In über 800 Metern Höhe nahe des Rennsteigs gelegen, ist die Gegend im Winter relativ schneesicher. Enthusiasten bauten bereits vor über 100 Jahren die erste Bobbahn und die erste Skisprungschanze hier. In den folgen- den Jahrzehnten zogen internationale Wettkämpfe Sportler von Rang und Namen an – die Zuschauermassen sorgten für gute Belegungsquoten in den Hotels und Pensionen. Der Ort lebt vom Tourismus, hat heute etwa doppelt so viele Gästebetten wie Einwohner. Besonders in der wettkampffreien Zeit profitieren zahlreiche Freizeitsportler von der günstigen Infrastruktur, hier konzentrieren sich die unterschiedlichsten Wintersportanlagen auf engstem Raum. International bekannt ist die 1972 erbaute Rennrodel- und Bobbahn.
Eine Fahrt talwärts ist ein kurzes, aber intensives Vergnügen, das man sich – gute Gesundheit vorausgesetzt – gönnen sollte. Der über 1.300 Meter lange und 14-kurvige Eiskanal kann mit einer Art Schlauchboot (Ice- Rafting), im Reifen (Ice-Tubing) oder im Sommerbob (auf Rädern) bezwungen werden. Echte Wettkampf- Atmosphäre kommt bei der Fahrt im Original-4er-Bob auf. Zusammen mit einem erfahrenen Piloten und zwei weiteren Gästen geht es in nur 37 Sekunden 900 Meter abwärts. Die gastronomischen Angebote Oberhofs sollte man unbedingt erst danach genießen.
Oberhof-Information
Crawinkler Straße 2
98559 Oberhof
Tel.: 036842 / 5250
www.bob-icerafting.de
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Textquelle:
Seyfarth, Gören: Thüringen: Die 99 besonderen Seiten der Region, mdv Mitteldeutscher Verlag GmbH, Halle, 2016, S.32f.
Bildquellen:
Fotos von Barbara Gerlach.