Bis zu 3.000 Menschen arbeiteten in Sondershausen am Ende der 1980er Jahre im Kalibergbau. Nach der Wiedervereinigung wurde die Förderung von Kalisalz, einem wichtigen Grundstoff für die Düngemittelherstellung, am Standort eingestellt. Heute baut die Glückauf-Sondershausen-Entwicklungs- und Siche- rungsgesellschaft hier lediglich Steinsalz zum Wintereinsatz auf vereisten Straßen ab. Eine Tour durch das Erlebnisberg- werk am alten Brüggemann-Schacht ist dennoch wärmstens zu empfehlen – nicht nur wegen der durchschnittlich 23 Grad untertage. Rund drei Minuten dauert die Fahrt im Förderkorb in etwa 670 Meter Tiefe. Zuvor werden die Gäste mit Schutzkittel und Helm ausgestattet. Unten angekommen, durchfährt man im offenen LKW rund 15 Kilometer des weitläufigen Stollen- Systems, besucht u.a. ein Museum mit ehemaligen Bergwerksmaschinen. Von der Rüstungsproduktion der Nationalsozialisten untertage erzählt eine weitere Ausstellung. Ein Konzertsaal bildet gelegentlich den stimmungsvollen Rahmen für Veranstaltungen.
Der kleine Festsaal für rund 60 Personen dient als Trausaal der Stadt. Beide Räumlichkeiten werden während der zweieinhalbstündigen Tour besichtigt. Doch es warten noch mehr Attraktionen untertage. In einem Laugensee dreht man eine Runde mit einem hölzernen Original-Spree- wald-Kahn. Echtes Bergmanns-Feeling bekommt jeder, der mit einem „Arschleder“ die 52 Meter lange Tunnelrutsche abwärts saust. Für die Überwindung der 42 Meter Höhenunterschied werden nur vier Sekunden benötigt.
Erlebnisbergwerk-Betreibergesellschaft mbH
Schachtstraße 20
99706 Sondershausen
Tel.: 03632 655280
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Textquelle:
Seyfarth, Gören: Thüringen: Die 99 besonderen Seiten der Region, mdv Mitteldeutscher Verlag GmbH, Halle, 2016, S.40f.
Bildquellen:
Fotos von Barbara Gerlach.